This is a wonderful day. I’ve never seen this one before. — Maya Angelou
Bei meiner Arbeit komme ich mit vielen bemerkenswerten Menschen in Kontakt und bin immer wieder erstaunt, wie sehr sie gewisse Punkte gemeinsam haben: Sie wertschätzen das, was sie haben. Sie sind gütig zu sich selbst und anderen. Sie leben im “Genug für alle” statt im “Alles für mich“. Und fast immer führen sie diese Wesenszüge auf ihre Einstellung der Dankbarkeit zurück.
Dankbarkeit und Erfolg sind also offensichtlich stark korreliert. Aber Dankbarkeit ist nicht die Folge eines erfüllten Lebens, sondern eine Bedingung dafür. Den Dankbarsten geht es auch am besten und sie scheinen Gutes wahrhaft anzuziehen. Sie sehen Möglichkeiten statt Hindernisse, sie sind stark und glücklich – und zwar unabhängig von Einkommen, sozialem Status oder Alter. Abgesehen davon fühlt es sich einfach wunderbar an, belastende Emotionen wie Neid, Gier und Selbstmitleid zu überwinden und durch gesündere zu ersetzen.
Wenn wir also uns selbst und unserem Umfeld etwas Gutes tun wollen, dann sollten wir das Gefühl der Dankbarkeit bewußt kultivieren, im Kleinen wie im Großen.
Ein tägliches Ritual… und viele kleine Momente
Auch in meinem Leben haben Dankbarkeitsrituale ihren festen Platz, zum Beispiel in der Morgenroutine oder beim Zubettgehen. Wenn du dir dafür nur 5 ungestörte Minuten am Tag nimmst, ist das gut investierte Zeit. Das kann etwa so aussehen:
Setz’ dich bequem hin und beginne mit 2-3 tiefen Atemzügen. Dann denk’ an eine Situation in deinem Leben, wo du zutiefst mit Glück erfüllt warst. Versetze dich genau in diesen Moment zurück und versuche, ihn mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wo warst du? Wer war dabei? Was hast du gemacht? Welche Jahreszeit war es, was hast du gehört, wie roch die Luft? Sei dankbar dafür, daß dir das Leben diesen Moment beschieden hat, und daß du ihn so lebhaft wieder herholen kannst.
Sei nicht enttäuscht, falls deine “Performance” nicht gleich deinen Erwartungen entspricht. Dankbarkeit ist wie ein Muskel, der wächst und stärker wird, wenn man ihn regelmäßig benutzt.
Baue daher am besten auch verteilt über den Tag kleine Dankbarkeitsübungen ein. Dazu kannst du dir zB Post-It-Notizen an den Spiegel im Bad, an deinen Monitor oder an den Kühlschrank hängen, die dich daran erinnern.
Wofür aber dankbar sein?
Es gibt so unglaublich viel, wofür wir dankbar sein können. Dinge, die wir als selbstverständlich hinnehmen, die es aber absolut nicht sind. Das können große oder kleine Dinge sein, berufliche wie private, ganz persönliche oder globale. Falls du etwas Starthilfe brauchst, sind hier ein paar Vorschläge:
- Dafür, daß du auf der Welt bist. Daß dich dein Körper, dieses Wunderwerk der Natur, schon all die Jahre durch’s Leben trägt.
- Daß du jeden Abend an einem sicheren, warmen Ort einschlafen kannst.
- Daß du eigentlich noch nie in deinem Leben wirklich Hunger spüren mußtest.
- Daß du dein Leben prinzipiell so gestalten kannst, wie du willst.
- Daß du das hier lesen kannst. Daß du in einem Land lebst, wo es selbstverständlich ist, als Kind lesen und schreiben zu lernen. Wo du über eine unsichtbare Verbindung Zugang zum gesamten Wissen der Menschheit hast und mit Menschen auf der ganzen Welt in Echtzeit kommunizieren kannst.
- Daß du in einem Land lebst, wo Frieden herrscht und wo du deine Meinung jederzeit frei sagen kannst, ohne Angst zu bekommen, daß du dafür eingesperrt oder gesteinigt wirst.
- Daß du Menschen und Tiere um dich herum hast, die dich lieben und die dein Leben bereichern.
Falls du noch mehr Gründe brauchst, dann ist das Buch “Thanks a Tousand” vielleicht etwas für dich. Hier bedankt sich A.J. Jacobs (TED-Talk) bei allen Menschen, die daran beteiligt sind, daß er morgens seinen Kaffee trinken kann. Eine Reise um die Welt…
Das Ergebnis
Menschen, die Dankbarkeit praktizieren, sind glücklicher, motivierter, gesünder und erfolgreicher. Diese Eigenschaften bedingen und verstärken sich gegenseitig.
Wissenschaftler haben herausgefunden, daß das Gefühl der Dankbarkeit direkt das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert – hier kommen auch die intensiven Glücksgefühle her, wenn wir eine Herausforderung meistern, ein Match gewinnen oder ein großes Stück Torte naschen… ;-)
Über kurz oder lang wirst du positive Veränderungen feststellen: Wie du dich fühlst, wie andere sich dir gegenüber verhalten, wie du mit Schwierigkeiten umgehst, wie du die Welt um dich herum wahrnimmst. Du wirst wacher durch den Tag gehen und deine Antennen immer mehr auf die richtige Frequenz einstellen. Es ist wahrscheinlich, daß du auch gesundheitlich und beruflich Fortschritte machen wirst. Und dadurch wirst du nur umso mehr Gründe haben, dankbar zu sein. Das Schöne daran ist: Es gibt keine Grenze nach oben…
Wofür bist du dankbar?