Wer mich kennt, der weiß, daß das Sein mit Pferden für mich eine ganz besondere Bedeutung hat. Einfaches und pures Sein – ohne Agenda, ohne Zeit und Plan. Die Momente in einer halbwild lebenden Herde sind dabei wie die höchste Steigerung dieses Seins.
So zog ich in einer stürmischen Nacht wieder einmal los, um die Herde zu finden.
Über zwei Stunden meditativen Gehens durch unberührte Landschaft führten mich schließlich in die Mitte dieser Gruppe, die mich zunächst freudig herbeigaloppierend empfing und mich gerne auch noch lange nach Sonnenuntergang bei sich gewähren ließ, als allmählich, kaum merklich, die Nachtruhe einkehrte: Der Wind legt sich, das Licht schwindet, es wird ganz still…
Es sind Momente unbeschreiblichen Glücks, die sich nur demjenigen offenbaren, der die Stille zu hören vermag. Dann nämlich tritt auch das Rauschen des Alltags für eine Weile in den Hintergrund.