Fotoreise Island Sommer 2017 (II) – Nachtritt im Hochland

Auf Island wird es im Sommer wochenlang nicht dunkel. Trotzdem ist die Stimmung in der Nacht natürlich eine andere als tagsüber.

An einem stürmischen und düsteren Abend haben wir uns aufgemacht, um eine Tour ins Hochland zu unternehmen. Wie es traditionell üblich ist, werden Jungpferde oder solche mit weniger Kondition als Handpferd mitgenommen, um Routine und Kraft zu bekommen.

Die Trittsicherheit, um dieses grobe Terrain zu meistern, bringen sie schon mit, kennen sie doch von Klein auf nichts anderes. Es ist immer wieder faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Pferde selbst über gröbsten Schotter gehen, wo wir Menschen schon Schwierigkeiten haben.

Man lernt jedoch auch, sich in solch anspuchsvollem Gelände auf sein Pferd zu verlassen:

Die Tiere lesen den Untergrund sehr viel genauer als wir und so macht es Sinn, daß man als Reiter dem Pferd deutlich mehr Eigeninitiative erlaubt als bei der klassischen Reitweise. So entsteht eine andere Art von Einheit zwischen Reiter und Pferd – eine, in der das Pferd nicht nur Ausführender ist, sondern Mitentscheider.

Über viele Jahrhunderte war das Pferd auf Island das wichtigste Fortbewegungsmittel und man bewältigte auf diese Weise stunden- oder sogar tagelange Reisen durch weglose Einöde – Straßen gab es lange nicht. Da war es natürlich unabdingbar, daß man sich auf sein Reittier in jeder Lage verlassen konnte. Sicher auch ein Grund, warum es in der Islandpferdereitweise lockerer und “freier” zugeht als in der kontinentalen Reiterei.

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