Warum deine Neujahrsvorsätze nicht klappen

Wahrscheinlich machst du dir dieser Tage ähnliche Gedanken wie 99% der Leute: Du blickst auf das Jahr zurück und überlegst, was du 2019 anders machen willst. Und wenn du zur Mehrheit dieser Leute gehörst, dann bist du spätestens in ein paar Wochen wieder im alten Trott.

Neujahrsvorsätze. Haben wir nicht jedes Jahr die gleichen? Abnehmen, fitter werden, dieses und jenes lernen, einen besseren Job oder die große Liebe finden…

Aber Neujahr ist auch nur ein Datum.

Fakt ist, daß die Fitness-Studios nie so voll sind wie in den ersten zwei Wochen des Jahres. Und genauso lange halten bei den allermeisten die Neujahrsvorsätze. Oft tritt dann sogar ein gegenteiliger Effekt ein, nämlich wenn man frustriert einsieht, daß man es wieder einmal nicht schafft, sich zu ändern. Vielleicht kommt dir das bekannt vor…

Was genau ist das Problem?

Wir wollen alle zu viel auf einmal ändern und werden dabei von unseren eigenen Ambitionen überrollt. Das Ziel ist zu groß und abstrakt.

Eine bessere Herangehensweise

Ich habe die besten Ergebnisse, wenn ich Veränderungen dann umsetze, wenn sie gerade dran sind. Wäre ja auch blöd, damit zu warten, oder?

Trotzdem nehme ich mir zwischen den Jahren die Zeit, um mein altes Jahr zu überdenken. Ich überlege, was ich beibehalten will, was ich in der Umsetzung noch besser machen kann und was ich ablegen kann.

Wenn du auch mit Vorsätzen ins Jahr starten willst, die wirklich etwas bringen, dann geh’ folgendermaßen vor:

1. Nimm dir Zeit zu reflektieren.

Schaufele dir mindestens einen halbtägigen Zeitblock frei, besser mehr, und werte dein Jahr gewissenhaft aus:

Was lief gut, was muß besser laufen, was muß überhaupt erstmal laufen? Was war stressig und darf weg? Und vor allem: Woran hattest du am meisten Freude? Wovon möchtest du mehr haben?

2. Setz’ spezifische Ziele und fang’ klein an.

Versuche nicht, alles auf einmal zu machen. Jede Veränderung, egal wie groß, ist nur die Summe vieler kleiner Schritte. Bevor du einen Marathon laufen willst, fang erstmal mit einem Kilometer pro Tag an. Das japanische Wort kaizen ist mir in diesem Zusammenhang schon öfters begegnet und besagt das Prinzip der stetigen, kleinen Verbesserungen.

Statt dir ein großes, schwammiges Ziel in weiter Ferne vorzunehmen, brich es herunter auf konkrete, umsetzbare Schritte.

Nicht “15 Kilo abnehmen”, sondern:

  • Jeden Tag gesund essen
  • Jeden Morgen 10 Minuten Gymnastik machen
  • Jeden Dienstag und Donnerstag eine Stunde intensiv trainieren

Wie kannst du aus deinen Vorsätzen kleinere Pakete schnüren, die dir regelmäßig Erfolgserlebnisse bescheren? Welche positiven Mini-Schritte kannst du jeden Tag umsetzen?

3. Schaffe Gewohnheiten.

Dinge, die du fix in deinen Tagesablauf integrierst, gehen irgendwann in Fleisch und Blut über. Du mußt nicht mehr darüber nachdenken und brauchst keine bewußte Willensanstrengung mehr, um sie zu erledigen.

Was solltest du dir angewöhnen, um dein bestes Selbst zu werden?

4. Behalte die Veränderungen im Auge.

Es gibt heute verschiedene Möglichkeiten, Fortschritte zu dokumentieren. Mit Apps wie Habit List kannst du deine neuen (und alten) Gewohnheiten tracken, oder du nutzt spezielle Jahresplaner wie den Klarheit Kalender oder Ein guter Plan. (Achtung: Unbezahlte Werbung… lol)

Denk dran: Jeder Fortschritt, über den du dir klar wirst, bewirkt automatisch mehr davon! Es ist ein sich selbst verstärkender Effekt.

5. Das Wichtigste zum Schluß:
Ändere deine Einstellung und mach’ Selbstreflexion zur Gewohnheit

Komm’ runter von der Einstellung, daß du irgendwas machen mußt. Es geht hier nicht um lästige Pflichten, sondern um positive Veränderungen, die DIR mehr Lebensqualität bringen. Und die kannst du das ganze Jahr über umsetzen.

Blicke nach innen statt nach außen. Akzeptiere, wo du gerade stehst. Mach’ dich nicht fertig für Dinge, die in der Vergangenheit nicht optimal gelaufen sind, sondern werte ganz sachlich aus, mache die nötigen Anpassungen und freu’ dich darauf, deiner besseren Version in der Zukunft zu begegnen.

In der Summe ist nichts so wichtig wie eine liebevolle Intention dir selbst gegenüber:

Gestalte deine Zeit bewußt. Spür’ dich und sei gut zu dir. Umgib dich mit Leuten, die dir gut tun. Stell’ dir täglich die wichtigen Fragen, lerne und freue dich auf das, was kommt.

Mit der richtigen Einstellung bist du dafür bestens gerüstet.

Das ist mein Resümee für 2018 und so soll es 2019 weitergehen

Ich habe im Laufe des Jahres u.a. diese Veränderungen umgesetzt und schon nach kurzer Zeit einen deutlichen Effekt gespürt:

  • Durch den Verzicht auf Kaffee bin ich deutlich weniger gestreßt
  • Dank meiner Morgenroutine aus Meditation, Sport und einem ausführlichen Frühstück bin ich deutlich fitter und habe kaum noch Rückenschmerzen
  • Durch die bessere Einteilung meiner Tage und Wochen habe ich mehr Freizeit und bin produktiver

Das habe ich mir vorgenommen bzw. darin möchte ich noch besser werden:

  • Ich möchte mindestens einen fixen Tag in der Woche nur für strategische Dinge verwenden
  • Ich möchte jeden Tag schreiben
  • Ich möchte den Zuckerkonsum weiter runterschrauben
  • Ich möchte mehr von mir selbst preisgeben, mich noch regelmäßiger mit Gleichgesinnten austauschen und Freundschaften besser pflegen

Dank des Prinzips der kleinen Schritte geht es auch hier stetig voran. Vergiß aber nicht: Das sind die Schritte, die für mich und meine Ziele nützlich sind. Wenn du andere Ziele hast als ich, mußt du deine Schritte ggf. anpassen.

Und jetzt los!

Geh’ das neue Jahr mit Freude und in positiver Erwartung an und setz’ dir immer zum Ziel, das nächste Jahr zum besten deines Lebens zu machen. Ich wünsche dir alles Gute dafür!

Wenn dieser Artikel dir wertvolle Anstöße gegeben hat oder du etwas zu ergänzen hast, dann freue ich mich über dein Feedback.

Was nimmst du dir für 2019 vor?

Stichwörter: / / / /
Kategorie: